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KR 10-3 Über Jesus im Bilde

5. Bedeutung von Tod und Auferstehung für die Menschen von heute

“Über Jesus im Bilde” – so viele Themen: Jesus in der Kunst, im Film, Jesus als Christus, Jesu Bildsprache und Jesus als Vorbild. Das war bis jetzt schon ein ordentlicher Ritt, nicht wahr?

Jesu Leben ist bis zu seinem Tode völlig nachvollziehbar für Christen und Nicht-Christen: Geburt, Aufwachsen, Auftritt als begeisternder Prediger, Verurteilung und Hinrichtung am Kreuz.

Was die Bibel nach Jesu Tod zu erzählen hat, ist jedoch fast un-glaublich, aber für uns Christen glaub-würdig: Am dritten Tage nach seinem Tod ist er auferstanden (Ostern), er zeigte sich seinen Jüngern (Emmausgeschichte) und verschwand darauf wieder (Christi Himmelfahrt).

Dieser Glaube verändert alles, sogar unser Bild vom Leben…

Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift “Bedeutung von Tod und Auferstehung für die Menschen von heute” in dein Heft.


1) Jesu Tod, Auferstehung, Wiedererscheinen und Himmelfahrt

Vier Videos: Kreuzigung/Tod, Auferstehung, Wiedererscheinen vor seinen Jüngern, Himmelfahrt. Viel Spaß beim Schauen:

Jesu Kreuzigung
Jesu Auferstehung
Jesus erscheint seinen Jüngern (Emmausgeschichte)
Jesu (Christi) Himmelfahrt
Aufgabe 2: Überschrift “Jesu Tod, Auferstehung, Wiedererscheinen und Himmelfahrt”. Fasse das “un-glaubliche” und “glaub-würdige” mit deinen Worten zusammen.

2) Die Zeit nach dem Leben – drei weitere Grundgedanken

Es gehört wohl zu uns Menschen, dass wir uns das Ende unseres Lebens vorstellen können oder müssen. Drei grundsätzliche Ideen gibt es dazu: Ende, Wiedergeburt und ewiges Leben.

a) das absolute Ende

Die Eine Denkrichtung über die Zeit nach dem Leben besagt: Mit dem Tod bist du weg, es ist alles vorbei. Was von dir bleibt, sind die Erinnerungen deiner Familie und deiner Bekannten an dich und das, was du materiell hinterlassen hast (Erbe).

b) Wiedergeburt (Reinkarnation)

Religionen wie der Hinduismus glauben an das Konzept der Wiedergeburt (Re-inkarnation): In unserem Leben sammeln wir “Karma” an und dieses Karma bestimmt, wie oder wann oder als was wir in einem neuen Körper die Erde neu betreten.

Durch “gutes Karma” versucht man, im nächsten Leben eine höhere oder bessere Daseinsstufe zu erreichen – wer möchte schon als Regenwurm wieder geboren werden?

Das letzte Ziel ist es aber, dem “Rad der Reinkarnation” zu entrinnen – ein Leben zu führen, das keine weitere Reinkarnation mehr nach sich zieht, um im “Nirvana” anzukommen.

c) ewiges Leben

Für uns Christen ist der Tod nicht “das absolute Ende”, auch nicht der Eintritt in ein weiteres “irdische Leben” mit unbekanntem Ausgang, sondern der direkte Übergang in ein ”ewiges Dasein mit Gott”.

Für manche Christen, vor allem zu damaligen Zeiten, war diese Vorstellung mit einer großen Angst verbunden: “Wie wird mein Dasein mit Gott sein, wenn ich ein fehlerhaftes Leben geführt habe?” Da gibt oder gab es diese Angst, wegen schlechter Taten (“Sünden”) auf ewig bestraft zu werden.

Die christliche und biblische Antwort auf diese Angst ist – aus meiner Sicht – sehr klar und befreiend: Jesus ist am Kreuz gestorben, damit deine Sünde vergeben wird – mit der Taufe wird das klar ausgesprochen. Wir wissen selbst, dass unser Leben nicht optimal verläuft, dass wir Fehler und Dummheiten machen. Wir brauchen aber keine Angst zu haben: Gott wird in der Stunde des Todes nicht “hinrichten”, sondern “aufrichten”.

Aufgabe 3: Überschrift “Zeit nach dem Leben - drei Grundgedanken”. Beschreibe die drei Denkrichtungen zu diesem Thema.

3) Der Gewinn der christlichen Hoffnung (Sterbeforschung)

Sterbeforscher sind Wissenschaftler, die Menschen bis in den Tod hinein begleiten und beobachten: Elisabeth Kübler-Ross gehört hier zu den Pionieren, die 5 Phasen im Sterbeprozess beschreiben konnte.

Irgendwo habe ich gelesen, dass Menschen, die fest an die christliche Hoffnung der Erlösung und des ewigen Lebens glauben, es im Sterben einfacher haben. Mir erscheint das sehr logisch. Ebenso wird aber auch beschrieben, dass Christen in diesem Glauben ein einfacheres Leben führen können.

Aufgabe 3: Überschrift “Der Gewinn der christlichen Hoffnung”. Überlege, wie die christliche Hoffnung eine Hilfe beim Leben und Sterben sein kann.

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KR 10-3 Über Jesus im Bilde

4. Jesus als Vor-Bild: Menschen handeln am Beispiel Jesu

Wir haben gesehen, wie die Kunst immer wieder neu, Bilder von Jesus entworfen sein Leben gedeutet hat. Und immer konnte auch die Selbstbefragung mitschwingen: Wer ist Jesus für mich?

Im letzten Baustein haben wir auc Thema “über Jesus im Bilde” auch Jesu Bildsprache etwas angeschaut: Jesus sprach viel in Gleichnissen und Bildern, um zum eigenen Nachdenken anzuregen.

Jetzt geht es um Jesus als “Vor-Bild”. Alle Christen, innerhalb oder außerhalb der Kirche(n), nennen sich so, weil sie nach seinem Vorbild leben wollen. Besonders die “Heiligen” der katholischen Kirche haben das verwirklicht.

Aufgabe 1: Überschrift “Jesus als Vor-Bild”. Was könnte das für dich bedeuten?
Aufgabe 2: Vielleicht kennst du “Heilige”, weil du Namenstag feierst oder weil deine Gemeinde nach einem Heiligen benannt ist. Suche dir im Heiligenlexikon eine Person heraus und gestalte eine Präsentation. Benutze Stichwörter, damit du die Texte nicht einfach aus den Internet kopierst (;-). Die Präsentation kann digital oder auf Papier sein.
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KR 10-3 Über Jesus im Bilde

3. Jesus sprach in Bildern: Bilder von einer anderen Welt

„Über Jesus im Bilde“ – wir haben uns mit verschiedenen Bildern und Vorstellungen über Jesus (und Christus) beschäftigt und das Thema legt nahe, sich mit Jesu Bildsprache zu beschäftigen.

Aufgabe 1: Schreibe die Überschrift "Jesus sprach in Bildern" in dein Heft.

Immer wieder antwortete er auf Fragen nicht mit konkreten Antworten, sondern mit Bildern und Gleichnissen. Damit war er sicher ein toller Lehrer, der seine Mitmenschen einlud, durch Geschichten selbst nachzudenken. Hier mal ein Beispiel:

Die Menschen waren besorgt und durch Jesus beunruhigt – „Wie leben wir richtig?“. Jesus erzählte ein Gleichnis: „Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?“ (Matthäus 6, Vers 26)

Lies dir Jesu Antwort oben noch einmal durch. Auf die wichtige Frage hin antwortet er, indem er ein „Bild“ von den Vögeln unter dem Himmeln weckt. Und immer, wenn Jesus in dieser bildhaften Sprache spricht, sind wir noch heute eingeladen, diese Bilder zu verstehen.

Aufgabe 2: Überschrift "Die Vögel des Himmels". Schreibe die Bibelstelle in dein Heft ab und überlege: Was sagt der Vergleich Mensch-Vögel aus? Was könnte Jesu Botschaft an die Menschen sein?
Aufgabe 3: Überschrift "diese Gleichnisse kenne ich". Fallen dir spontan weitere Gleichnisse Jesu ein? Schreibe auf.
Aufgabe 4: Hier findest du eine Übersicht über die Gleichnisse Jesu. Suche dir ein Gleichnis aus, schlage die BIbelstelle nach. Schriftlich fasse das Gleichnis zusammen und versuche dich an einer Interpretation der Geschichte.
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KR 10-3 Über Jesus im Bilde

2. Jesus im Spannungsfeld zwischen historischer Figur (Jesus) und Sohn Gottes (Christus)

Manchmal sagen wir „Jesus“ und manchmal sagen wir „Christus“, manchmal auch beides zusammen „Jesus Christus“. Um es vorweg zu verraten: „Jesus“ war ein üblicher Name im Jahre 0 und noch heute wird dieser Name vergeben (z.B. der Fußballspieler Gabriel Jesus).

1. Jesus damals: Jesus oder Christus?

Im Matthäusevangelium, Kapitel 24, Vers 1 sagt Jesus selbst: „Denn es werden viele kommen unter meinem Namen, und sagen: „Ich bin Christus“ und werden viele verführen.“

Aufgabe 1: Überschrift "Jesus und Christus". Deute das obige Bibelzitat (Mt 24,1) - schreibe es auf und erkläre es. Stelle Vermutungen an, was das Wort "Christus" bedeuten könnte".
Aufgabe 2: Überschrift "Jesaja verkündigte den Christus (von Gott gesalbten)". Schaue hier nach und schreibe die vielen Namen, die der Prophet Jesaja für "Christus" ca. 700 v.Chr. gefunden hatte, auf. Wieso konnte Jesaja 700 Jahre vor Jesu Geburt über Christus schreiben?

Schaue dir dieses Video mal an:

2. Jesus heute: Wer ist Jesus Christus für dich? („Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“)

Ebenso wichtig wie die Frage „Wer war damals Jesus damals und woran glaubten die Menschen?“ ist diese Frage: „Wer ist Jesus für DICH?“.

Die Musikband Depeche Mode sprach im Song „Personal Jesus“ 1989 von einem persönlichen Jesus (hier zum Text).

Im Evangelium nach Lukas (Lk 9,18-24) stellt Jesus seinen Jüngern eine entscheidende Frage: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“.

Aufgabe 3: Schlage Lk 9, 18-24 in einer Onlinebibel nach und notiere die Antworten, die die Jünger Jesus auf seine Frage geben. Überschrift "Ihr aber, für wen haltet ihr mich?")

Als wir uns mit den Jesusdarstellungen in den bildenden Künsten und im Film beschäftigt haben, konnten wir sehen, wie unterschiedlich die Künstler Jesus begriffen haben oder begreifen: Ein heiliger Außenstehender, ein politischer Revolutionär, ein Sozialreformer, ein Lehrer…

Aufgabe 4: Überschrift "Jesus ist für mich...". Denke schriftlich darüber nach, wer Jesus für dich ist und was er dir persönlich bedeutet. Gestalte dazu eine DinA4-Seite.

Hier eine Talkrunde bei Jürgen Fliege: Jesus als Therapeut, als Umweltschützer, als…

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KR 10-3 Über Jesus im Bilde

1. Jesus Christus in der Kunst

Was haben wir eigentlich von Jesus? Was wissen wir? Sammeln wir:

  • Die Evangelien der Bibel – Markus, Matthäus, Lukas und Johannes haben Geschichten und Berichte über Jesus zusammengetragen.
  • Wir haben Glaubensaussagen der Christen in Form von Gebeten und theologischen Texten.
  • Wir kennen verschiedene Formen der Gottes- und Jesusverehrung im Laufe der Geschichte in verschiedenen Ländern.
  • Wir haben bildhafte, später auch filmische Darstellungen von Jesus – wieder geographisch und historisch unterschiedlich.

Jetzt beschäftigen wir uns mit Jesusdarstellungen in den bildenden Künsten und im Film. Ganz spannend zu sehen, welche Aspekte jeweils künstlerisch herausgearbeitet werden.

1) Jesus in den bildenden Künsten

Und nun geht es erst mal um die Bilder. Wie Künstler*innen Jesus gemalt haben zeigt viel von dem, woran sie selbst glaubten und wie sie selbst Jesus wahrnehmen – sie haben ein Bild von Jesus.

a) die bunte Vielfalt der Künste

Wenn du mal „Jesus“ googelst (Bildersuche), werden dir etliche Bilder und Fotos angezeigt und alle Fotos sind irgendwie unterschiedlich und sie drücken etwas anderes aus.

Aufgabe 1: Schreibe die Themenüberschrift "Über Jesus im Bilde" groß in Dein Heft.
Aufgabe 2: Überschrift "Jesus Christus in der Kunst". Bildersuche im Internet zu "Jesus". Beobachte die ersten 20 Bilder und notiere dir Auffälligkeiten.
Aufgabe 3: Hier hat jemand mal richtig nachgeforscht und verschiedene Typen der Jesusdarstellungen benannt und datiert. Fertige eine digitale Collage zu den Überschriften mit eigenen Bildfunden im Internet an.

b) Sonderfall Ikononenmalerei

In der orthodoxen Kirchentradition hat sich die Ikonenmalerei entwickelt – eine ganz besondere und strenge Kunstform für Jesusdarstellungen. Dazu drei Filme:

Ikonenmalerei als Verkündigung des Glaubens
Die handwerkliche Seite der Ikonenmalerei
Aufgabe 4: Überschrift "Ikonenmalerei". Nach Schauen der Filme erkläre den Begriff "Ikonenmalerei" mit eigenen Worten.

2) Jesusdarstellungen in Filmen

Im Jahre 1895 wurde eine neue Kunstform erschaffen: Der Film. Die Brüder Auguste und Louis Lumière reichten das Patent für ihren „Cinematographen“ ein. Hier kannst du, wenn du magst, mehr zur Filmgeschichte lesen.

Und bereits zwei Jahre nach der Erfingung des Films entstanden die ersten Jesus-Filme (eine Übersicht der Jesus-Filme findest du hier):

  1. Die Passion Christi/La passion du Christ (Gebrüder Basile, Frankreich 1897)
  2. Das Leben und die Passion Jesu Christi/La vie et la passion de JÅsus-Christ (Brüder Lumière, Frankreich1897)
  3. Die Passion Jesu/La passione di Gesu (Luigi Topi, Italien 1897)

a) die Geschichte des Films in Kürze

Mit zwei Filmen lassen wir uns die Geschichte des Films kurz erklären – das ist bestimmt für viele von euch auch spannend: Wie ist die Technik entstanden und was waren die ersten Filme, die gedreht und gezeigt wurden?

zur Geschichte des Films
die ersten Filme der Welt

b) Jesus im Film – viele Möglichkeiten

Folgende 14 Möglichkeiten, Jesus direkt oder indirekt filmisch darzustellen, sind dieser bibelwissenschaftlichen Arbeit entnommen:

  1. Passionsspieldokumentation. Echte oder nachgestellte Passionsaufführungen von Oberammergau werden abgefilmt. So wurde beispielsweise „Der Galiläer“ (Deutschland 1921) unter der Regie des Exilrussen Dimitri Buchowetzki auf einer riesigen Freilichtbühne in Anlehnung an Oberammergau gedreht. Dabei kürzte man allerdings die etwa fünfeinhalbstündige Bühnenversion auf etwa sechzig Minuten.
  2. Narrative Bilderzyklen. In Anlehnung an die narrativen Zyklen der sakralen Kunst entsteht die „Matthäuspassion“ (Österreich 1949), ein umstrittener Versuch, das Bach-Oratorium visuell zu begleiten.
  3. Jesus-Episoden-Film. Zum Beispiel in „Intolerance“ (USA 1916) erscheint Jesus nur am Rand, als „Aufhänger“ des Geschehens. Der Film besteht aus vier Episoden, die nicht nacheinander, sondern parallel erzählt werden, und von denen jeweils eine in der Moderne, zur Zeit Jesu, im Mittelalter und zur Zeit des Perserkönigs Kyros spielt.
  4. Jesus-Biografie. Unter den Jesus-Biografien gibt es zwei Gruppen, Filme, die sich an ein Evangelium / die Evangelien halten und solche, die → apokryphe Texte und Legenden ausgestalten. Zu letztgenannter Gruppe gehört der sechsteilige Fernsehfilm „Ein Kind mit Namen Jesus“ (Italien / Deutschland 1988), der sich auf die Kindheitserzählungen konzentriert und die Kindheit Jesu als Geschichte ständiger Flucht und Angst, aber auch Geborgenheitserfahrungen darstellt.
  5. Jesus-Spin-off. Gemeint sind Spin-offs („Ableger“), bei denen beliebte Nebenfiguren zu Hauptfiguren in neuen Serien gemacht werden. Aus dem Film „Die Bibel: Jesus“ (1999) werden 2001 Nebenfiguren zu Hauptfiguren eigenständiger Filme in Filmserien gemacht. Jesus-Legenden: „Joseph von Nazareth“, „Maria Magdalena“, „Judas“, „Thomas“.
  6. Jesus-Missionsfilm. Manche Jesus-Filme sind von vornherein für → missionarische Zwecke produziert worden oder wurden nachträglich dafür eingesetzt. So wurde die Filmfassung „Hope has got a name“ (Zusammenschnitt aus „Das Genesis-Projekt: Jesus) von „Campus für Christus“ (Deutschland 2000) auf der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover kostenlos verteilt.
  7. Jesus-Dokumentationsfilm. Ergebnisse historischer, archäologischer und theologischer Forschungen werden zu einem „wahren“ Jesus-Portrait zusammengestellt. Für die vierteilige BBC-Reihe „Jesus: Prophet, Messias, Rebell?“ (deutscher Fernsehtitel: Wer war dieser Mann?) diskutierte Autor Mark Tully vor Ort, z.B. in Ägypten, Israel, Indien und Rom, mit Wissenschaftlern über die Wahrscheinlichkeit alter und neuer Theorien über Jesus. Er geht der Frage nach, was an der Person → Jesu so faszinierend gewesen sein mag, dass sich kurze Zeit nach seinem Tod in seinem Namen eine neue → Glaubensrichtung entfaltete.
  8. Jesus-Roman-Adaptionen (Literaturverfilmungen). Bisweilen handelt es sich um anspruchslose „Nacherzählungen mit Bildern“ wie im Fall des nach einem Roman von Marjorie Holmes gedrehten Streifen „Eines Tages in Galiläa“ (USA 1978), bisweilen aber auch um ambitionierte Projekte wie Andrej Wajdas Bearbeitung des Romans von Michail Bulgakow „Der Meister und Margarita“. Wajdas Version „Pilatus und andere“ verlegt die → Passionsgeschichte in unsere Tage; der Pole verbindet Motive der Passionsgeschichte und Dialoge aus dem Bulgakow-Roman.
  9. Jesus-Transfigurationen. Jesus ist in solchen Filmen nur indirekt dabei, gewissermaßen inkognito als eine anders namige, individuelle Erlöserfigur, z.B. in der Filmtrilogie „die Matrix“ (1999).
  10. Jesus-Parodie. Neben den ebenfalls im Abschnitt vorgestellten Jesus-Parodien (z.B. „Das Leben des Brian“) gehen Jesus-Provokationen noch einen Schritt weiter: „Die letzte Versuchung“ (USA 1988) beschäftigt sich ausführlich und rein fabulös mit Jesu Liebesleben.
  11. Jesus-Splatter-Movie. Verwandt mit dem Horror-Film stehen beim Splatter-Movie (engl.: spritzen) Blut und Gewalt im Vordergrund. Beispiel. In „Die Passion Christi“ (USA 2004) wird die Geißelung Jesu mit dem minutenlangen grausamen Auspeitschen sehr brutal und drastisch dargestellt. Jesu Rücken ist blutüberströmt.
  12. Jesus-Animation. Der Kurzfilm mit Animation „Damals in Bethlehem“ (USA 1998), der Trickfilm „Die Geburt Jesu“ (Russland 1998), die Trickserie „Jesus-Geschichten“ (Italien 1996), die Animationsserie „Verbotene Geschichten“ (Irland 1996) sowie der Trickfilm „Die Spur der Könige“ (Frankreich / Belgien / Luxemburg 1990) wenden sich an Kinder und Jugendliche. In der Qualität sind die einzelne Produktionen sehr unterschiedlich; das bunte Medium verführt zum Schwelgen in Action und Kitsch; andererseits ist es bei den Adressaten beliebtes Darstellungsmittel, das geeignet ist, auch einen fremden und ernsthaften Gehalt attraktiv zu machen.
  13. Jesus-Persiflage: Das Simpsons-Movie. In der Zeichentrickserie von Matt Groening (24 Staffeln mit über 500 Episoden) werden oft religiöse Themen persifliert, z.B. „Das Jüngste Gericht“ (Episode 19 der 16. Staffel; Homer träumt vom Jüngsten Gericht und begegnet Gott, Jesus und einem Engel im Himmel.), „Vater, Sohn und heiliger Gaststar“ (Episode 21), „Weihnachtsgeschichten“ (Episode 9 der 17. Staffel), „Es weihnachtet schwer“ (Staffel 1), „Eine Simpsons Weihnachtsgeschichte“ (Staffel 15), „Simpsons Weihnachtsgeschichten“ (Staffel 17), „Ein kleines Gebet“ (Episode 10 der 14. Staffel; „Vater-Unser“). In der US-amerikanischen Zeichentrickserie „South Park“ wird Jesus öfters thematisiert, z.B. in der 16. Folge der 3. Staffel: „Hallo Gott, hier ist Jesus“. Das neue Jahrtausend steht kurz bevor: Die Augen der Weltöffentlichkeit richten sich auf South Park, da Jesus dort lebt und wohnt. Um die Erwartungen der Menschen an das neue Jahrtausend erfüllen zu können, arrangiert Jesus in Las Vegas ein Konzert mit Rod Stewart als Hauptattraktion. Doch die Show enttäuscht.
  14. Jesus-Mystery-Thriller: Die Jesus-Gestalt wird in Mystery-Thrillers umfunktioniert: Bei Ausgrabungen werden besondere Entdeckungen gemacht. Hierzu zählen die Filme: „The Body“ (USA / Israel 2000), „Das Jesus Video“ (Deutschland 2002).
Aufgabe 4: In den Punkten 1-14 oben werden viele Filme genannt. Erstelle eine Zeitleiste von 1890 bis heute und trage die genannten Filme übersichtlich ein. Der erste Eintrag: "1897 - Die Passion Christi, Gebrüder Basile, Frankreich".

zum Beispiel: die Matrix

Über den megaerfolgreichen Film „die Matrix“ (1999) ist viel geschrieben worden. Die Untersuchungen machen Sinn: Dieser Actionfilm ist nah angelegt an der Jesusgeschichte. Damit gehört der Film zu den Jesus-Transfigurationen (siehe oben, Punkt 9). Es macht vielleicht mal Spaß, sich damit näher zu beschäftigen.

Neo and Jesus: How THE MATRIX is a Modern Retelling of the Gospel
Aufgabe 5: Überschrift "die Matrix - eine Jesus-Transfiguration". Schau dir das Video oben an (falls du Englisch nicht so gut verstehst, lese hier nach) und beschreibe, inwiefern der Film die Jesusgeschichte in neuem Gewand nacherzält.

https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/bibelfilme-nt-1/ch/9421bb3b1e1e4db85f728eaea2a6d82c/

http://www.pkgodzik.de/fileadmin/user_upload/Sammlungen/Jesus-Filme.pdf